
Hochgeladen am
08.05.2025
Geschrieben von
Chris Schröer
Sie investieren Zeit und Geld in Ihre Website, doch die erhofften Anfragen bleiben aus? Dabei kann eine gut gestaltete Website wie ein aktiver Verkäufer arbeiten. Entscheidend sind gezielte Optimierungen. Sie führen Besucher Schritt für Schritt zur gewünschten Aktion und steigern nachweislich die Conversion-Rate. In diesem Beitrag stellen wir sieben praxisnahe Tipps vor, wie Sie als Geschäftsführer oder Marketingverantwortlicher eines kleinen oder mittleren Unternehmens Ihre Website optimieren. Wir untermauern die Empfehlungen mit aktuellen Daten, Studien und konkreten Umsetzungshinweisen (inklusive nützlicher Tools).
1. Klarer Call-to-Action (CTA)
Ein eindeutiger Call-to-Action (CTA) lenkt Besucher gezielt zum nächsten Schritt – sei es „Kontakt aufnehmen“, „Angebot einholen“ oder „Jetzt kaufen“. Platzieren Sie ein primäres CTA-Element sichtbar über dem Fold, idealerweise mit kontrastreicher Farbe. Studien zeigen: Durch einen Button- statt reinen Text-CTA stieg die Klickrate um über 30 %. Achten Sie auf eine klare Botschaft und benutzen Sie aktive Verben. Für mehr Testbarkeit empfiehlt sich A/B-Testing: Erstellen Sie zwei Varianten (z.B. andere Farbe oder Text des Buttons) und messen Sie per Google Optimize oder VWO, welche Variante besser performt.
Praxis-Tipp: Verwenden Sie Website-Builder und Plugins wie Elementor, Bootstrap oder WordPress-Shortcodes, die einfache CTA-Buttons bieten. Für Newsletter-Anmeldungen oder Downloads lohnt sich ein Pop-up oder ein auffälliges Banner (aber sparsam einsetzen, da zu viele Pop-ups ablenken). Generell gilt: Jeder wichtige Abschnitt der Seite kann einen CTA enthalten, aber überladen Sie die Seite nicht. Fokussieren Sie auf einen primären CTA pro Seite, unterstützt durch sekundäre Aktionen (etwa „Mehr erfahren“ neben „Kostenlos testen“).
2. Schnelle Ladezeiten
Nutzer haben heute wenig Geduld: Eine höhere Seitenladezeit führt direkt zu Einbußen. Untersuchungen zeigen, dass bereits eine Verzögerung von wenigen Sekunden die Absprungrate massiv erhöht. So springen etwa 53 % der Besucher ab, wenn die Seite länger als 3 Sekunden lädt. Zudem sinkt laut Google die Conversion-Rate um bis zu 20 %, wenn die Ladezeit von 1 auf 3 Sekunden steigt.
Für KMUs heißt das: Optimieren Sie Ihr Tempo mit einfachen Mitteln. Komprimieren Sie Bilder (Tools: TinyPNG, Squoosh, WordPress-Plugins wie ShortPixel) und verwenden Sie modernes Bildformat (WebP). Minimieren Sie unnötige Skripte und CSS. Bei WordPress etwa helfen Plugins wie WP Rocket, W3 Total Cache oder der Autoptimize-Optimizer. Nutzen Sie Browser-Caching, aktivieren Sie GZIP-Kompression und laden Sie Skripte nur bei Bedarf („lazy load“ für Bilder/Videos). Tools wie Google PageSpeed Insights, GTmetrix oder Pingdom geben konkrete Hinweise, wo Sie nachbessern können. Schon das Entfernen nicht benötigter Plugins oder das Hosting auf einem leistungsfähigeren Server (bzw. ein Content Delivery Network wie Cloudflare) kann die Ladezeit drastisch reduzieren. Je flotter Ihre Seite lädt, desto länger bleiben Besucher und desto häufiger klicken sie auf Ihren CTA.
3. Mobile Optimierung
Mehr als die Hälfte aller Webzugriffe erfolgt mittlerweile über Smartphones – Tendenz steigend. Ihre Website muss auf Mobilgeräten perfekt funktionieren: Layouts sollen sich automatisch anpassen (responsive Design), Schaltflächen groß genug für Fingereingabe sein und alle Menüs mobiltauglich sein. Google testet Seiten automatisch auf Mobilfreundlichkeit. Sie können den kostenlosen Mobile-Friendly-Test von Google nutzen, um konkrete Optimierungsvorschläge zu erhalten. Ein schlankes, modernes WordPress-Theme oder Baukasten wie Wix/Webflow erleichtert mobile Anpassung. Vermeiden Sie dabei „Desktop-Abzüge“: Inhalte und Bilder, die auf dem PC passen, können auf kleinen Bildschirmen überladen wirken oder langsam laden. Priorisieren Sie, dass Kernaussagen und CTA auch auf kleinen Displays sofort sichtbar sind.
Wichtig ist zudem die Mobile-First Performance: Achten Sie auf mobile Ladezeiten (gerade bei schlechtem Netz), indem Sie etwa kleinere Bildgrößen ausliefern und nicht alle Desktop-Funktionen auf Mobilgeräten laden. Setzen Sie auf einfache Navigation (siehe Tipp 6) und testen Sie die Bedienung auf echten Smartphones. Denn eine schlecht optimierte mobile Website führt zu Frust. Studien zeigen, dass Nutzer gerade unterwegs schnell abspringen, wenn Inhalte nicht gut lesbar oder bedienbar sind.
4. Social Proof: Vertrauen durch Empfehlungen
Menschen orientieren sich an den Erfahrungen anderer. Zeigen Sie deswegen Kundenbewertungen, Referenzen und Partnerlogos auf Ihrer Website. Eine Studie ergab, dass 88 % der Nutzer Online-Bewertungen genauso vertrauen wie persönlichen Empfehlungen. Präsentieren Sie deshalb (echte!) Kundenstimmen sichtbar auf der Startseite oder in Themenseiten. Das können kurze Zitate, Stern-Bewertungen (zum Beispiel über Google My Business, Yelp oder ProvenExpert) oder Fallstudien mit konkreten Erfolgsgeschichten sein. Auch Auszeichnungen, Siegel oder Logos namhafter Partner und zufriedener Kunden wirken vertrauensbildend.
Praxis-Tipp: Nutzen Sie Plugins wie “WP Review” oder “Strong Testimonials” (WordPress) oder Sammeltools wie Trustpilot oder ProvenExpert, um Bewertungen automatisch einzubinden. Wichtig ist: Platzieren Sie diese Elemente prominent – etwa neben Ihren CTAs oder im Footer. Ein Foto oder Video eines zufriedenen Kunden kann Emotionen wecken und Ihre Glaubwürdigkeit erhöhen. Haben Sie noch keine Bewertungen? Fragen Sie aktiv nach Feedback, bieten Sie Anreize für Bewertungen (z.B. Gewinnspiel) – so füllen Sie Ihre Social-Proof-Elemente mit Leben.
5. Emotional ansprechende Inhalte
Texte und Bilder, die Emotionen auslösen, wirken deutlich verkaufsfördernder. Setzen Sie auf Storytelling statt langweilige Fakten: Erzählen Sie zum Beispiel die Geschichte Ihres Unternehmens, schildern Sie einen Kundenfall oder visualisieren Sie den Nutzen Ihres Angebots. Menschen erinnern sich an Storys: Content-Marketing-Studien zeigen, dass narrative Inhalte die Conversion-Rate um bis zu 30 % steigern können.
Bildmaterial sollte Ihre Zielgruppe ansprechen – freundliche Gesichter, Erfolgsmomente oder positive Stimmungen. Vermeiden Sie Fotos, die „generisch“ oder unpersönlich wirken. Nutzen Sie hochwertige lizenzfreie Bilder (Plattformen: Pexels, Unsplash) oder lassen Sie eigene Fotos erstellen (Portfolio, Team, Produkte).
Achten Sie sprachlich auf eine emotionale Ansprache – statt „Wir bieten SEO-Dienstleistungen“ schreiben Sie etwa „Mehr Kunden dank besserer Google-Platzierung“. Einfache, klare Sprache weckt Identifikation. Zusatznutzen für KMU: Auf der Über-uns-Seite könnten Sie zum Beispiel kurz die Menschen hinter dem Unternehmen vorstellen – ein Foto und ein Satz zu jedem Teammitglied wirken sympathisch und menschlich. Emotionale Inhalte verbessern nicht nur die Verweildauer, sondern fördern auch das Vertrauen und die Bindung – beides wichtige Faktoren, damit Besucher zu Kunden werden.
6. Klare Navigation und Struktur
Die Benutzerführung muss selbsterklärend sein: Wichtiges sollte mit maximal zwei Klicks erreichbar sein. Verzichten Sie auf verwirrende Untermenüs und lange Scrollseiten. Verwenden Sie klare Bezeichnungen (z.B. „Leistungen“, „Referenzen“, „Kontakt“ statt Allgemeinplatzierungen) und eine logische Gliederung. Studien der UX-Forschung zeigen, dass Nutzer viel Frustration empfinden, wenn sie „jagen“ müssen – wichtiger als die magische Drei-Klick-Regel ist deshalb eine intuitive Struktur. Geben Sie dem Besucher jederzeit eine Rückmeldung, wo er sich gerade befindet (zum Beispiel durch eine hervorgehobene Menüfarbe oder Breadcrumb-Navigation). Eine hervorgehobene Suchfunktion kann helfen, falls Ihr Angebot umfangreich ist.
Bleiben Sie insgesamt schmal in der Hauptnavigation (maximal 5–7 Punkte), damit sich Besucher nicht verzetteln. Praxis-Tipp: Prüfen Sie mit Tools wie Google Analytics oder Hotjar, welche Seiten häufig verlassen werden. Arbeiten Sie gegebenenfalls mit Usability-Tests (z.B. kostenlose Sessions über die „Treejack“-Methode von Optimal Workshop), um zu sehen, ob Nutzer Ihre Inhalte schnell finden. Eine durchdachte Navigation sorgt dafür, dass interessierte Besucher nicht abspringen, sondern sich reibungslos durch Ihr Angebot klicken.
7. Konversionsstarke Landingpages
Setzen Sie auf zielgruppenspezifische Landingpages statt einer einzigen Allzweck-Seite. Für jedes Hauptprodukt, jede Dienstleistung oder Marketing-Kampagne sollten Sie eine eigene Seite gestalten. Diese fokussiert sich klar auf ein Thema und eine Aktion: Das kann ein Bestellformular, ein Anfrage-Button oder ein Download sein. Gestalten Sie diese Seiten ohne Ablenkungen (beispielsweise ohne umfangreiche Menüs) und mit prägnantem Titel, Bild und Nutzenargumenten. Wichtig ist, dass Text und CTA in einer roten Linie sind: Wirbt etwa Ihre Facebook-Anzeige mit „XX % Rabatt“, sollte die Landingpage direkt mit genau diesem Rabatt einsteigen. Studien belegen, dass solch optimierte Formulare die Lead-Generierung stark erhöhen.
Praxis-Tipp: Nutzen Sie einfache Tools wie Unbounce, Leadpages oder WordPress-Templates/Plugins (z.B. Elementor Landing Page Builder) für Landingpages. Testen Sie variantenweise unterschiedliche Überschriften, Bilder oder Formularfelder (A/B-Tests können hier aufschlussreich sein). Halten Sie Formulare kurz – fragen Sie nur die nötigsten Daten ab (z.B. Name und E-Mail) und bieten Sie als Anreiz etwas Wertvolles (Whitepaper, Gutschein) an. Je präziser Sie die Landingpage auf eine Zielgruppe zuschneiden, desto höher fällt die Conversion aus.
Weitere Tipps zur Conversion-Optimierung
Neben den sieben Kern-Tipps gibt es weitere Stellschrauben, die gerade KMUs oft übersehen: Sorgen Sie stets für Vertrauenszeichen (SSL-Siegel, Geld-zurück-Garantie, Branchenzertifikate). Binden Sie eine Live-Chat-Funktion oder Chatbot ein (z.B. Tawk.to, Drift), damit Kundenfragen schnell beantwortet werden. Nutzen Sie E-Mail-Marketing und Remarketing, um Besucher zurückzuholen.
Analysieren Sie das Nutzerverhalten mit Google Analytics oder Tools wie Hotjar, um Schwachstellen aufzudecken. Schließlich gilt: Optimierung ist ein fortlaufender Prozess. Testen Sie regelmäßig (A/B-Tests, Umfragen) und passen Sie Ihre Website basierend auf echten Daten an.
Mit diesen Maßnahmen wird Ihre Website zum aktiven Verkaufstool: Klare Handlungsaufforderungen, kurze Ladezeiten und eine aufgeräumte Struktur verwandeln Besucher in zufriedene Kunden. Probieren Sie Schritt für Schritt einen Tipp nach dem anderen aus – schon kleine Verbesserungen summieren sich schnell zum großen Erfolg.